„Mit einem solchen Erfolg hätten wir tatsächlich nicht gerechnet“, sagt Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Kathrin Thedieck begeistert. Als eine der Forschungspreisträgerinnen der Deutschen Tuberöse Sklerose Stiftung hatte sie zusammen mit Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Daniel Kümmel – ebenfalls Forschungspreisträger – und dem langjährig zu psychiatrischen Erkrankungen bei TSC forschenden
PD Dr. med. Robert Waltereit das Symposium am 6. und 7. September in Frankfurt am Main geplant.
Die Idee, zu TSC Forschende zusammenzubringen, stand bereits seit längerem im Raum. Befördert durch den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Charité Universitätsmedizin, Prof. Dr. med. Karl Max Einhäupl, der zugleich der Jury des TS-Forschungspreises vorsteht, fand sich so im vergangenen Jahr zunächst ein kleinerer Kreis aus Bewerbern, Preisträgern und Beiratsmitgliedern der TS-Stiftung zusammen. Darüber, dass es mehr als nur diesen kleinen Kreis brauchen wird, um eine aufstrebende TSC-Forschungslandschaft zu befördern, bestand schnell Einigkeit. Mit Unterstützung der Handwerkskammer Rhein Main, die nicht nur die Räumlichkeiten kostenfrei zur Verfügung stellte, sondern auch noch die Tagungsverpflegung spendete, konnte das European TSC Research Symposium schnell Gestalt annehmen.
Der Einladung, die eigene Arbeit vorzustellen, zu netzwerken und einen Einblick in die Forschung der Kollegen zu erhalten, konnten fast alle Eingeladenen folgen: insgesamt 43 Wissenschaftler sowie Kliniker mit Forschungsbezug aus zehn europäischen Ländern kamen zusammen, um sich wissenschaftlich auszutauschen.
Viele der Forschenden beschäftigen sich im Rahmen ihrer Arbeit mit dem mTORC1-Signalweg, der infolge der bei der Erkrankung zugrundeliegenden Mutation überaktiviert und deswegen für die Frage der Regulierung der bei TSC typischen Krankheitsmerkmale besonders interessant ist. Einige der Mediziner und Wissenschaftler versuchen aber auch, über Projekte in direktem Patientenkontakt die Erkrankung noch besser zu verstehen und zu therapieren. Mit Dr. Elizabeth Henske aus Bosten (USA) durfte die Stiftung die wohl prominenteste unter ihnen begrüßen: Ihr Labor hat sich auf die Erforschung der Zellbiologie und Biochemie des Tuberösen Sklerose-Komplexes (TSC) sowie der Lymphangioleiomyomatose (LAM) spezialisiert.
Das Ziel vor Augen, das Netzwerk weiter auszubauen und aktiv in Kontakt zu bleiben, endet das Symposium schließlich mit der Vereinbarung, das Treffen alle zwei Jahre zu wiederholen. Es soll aber auch eine Mailingliste entstehen und themenbezogene Zoom-Meetings geben, sodass Forschungsfragen in der Runde diskutiert und ggf. über Kooperationen vertieft werden können.
„Über dieses Ergebnis freuen wir uns sehr“, so die Stiftungsgründer Anke und Roland Koch. „Vielleicht kann so aus dem Funken einer Idee ein wahres Leuchtfeuer entstehen?“